BUTTERBROT: Die gute alte Stulle hat seit über 20 Jahren ihren eigenen „Feier“-Tag. Der letzte Freitag im September gehört seit 1999 dem Butterbrot.
Das Sprichwort “Alles in Butter” ist eine schöne Möglichkeit zu sagen, dass alles gut ist. Es entstand, weil Menschen früher wertvolles Porzellan vor einem Transport mit flüssiger Butter übergossen. Die ausgehärtete Butter schützte das Geschirr vor Schlägen und Sprüngen. Heute gibt es dafür Luftpolsterfolie. Das Butterbrot bleibt unersetzlich.
Quelle: SZ
Zwei Nahrungsmittel sind es, für die Deutschland weltweit einen ganz besonderen Ruf genießt. Klar, zum einen ist es das Bier, zum anderen aber das Brot. Rund 3.200 Brotsorten kreiert das Deutsche Bäckerhandwerk tagtäglich, während die meisten Länder der Welt mit nur wenigen, oft sogar nur labbrigen Scheiben auskommen müssen.
Vor allem aber ist es ein Kulturgut, was Menschen seit Jahrtausenden genießen oder einst zum Überleben essen mussten. Den Status hat das deutsche Brot auch schriftlich: 2014 hat die UNESCO die deutsche Brotkultur in ihre Liste aufgenommen, sie zählt daher stolz zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Gefeiert wird das Brot jedes Jahr im Mai mit dem Tag des Brotes, aber der letzte Freitag des Septembers gehört tatsächlich dem Butterbrot. Die Geschichte ist nicht ganz so lang wie die des Brotes, aber ein halbes Jahrtausend kommt auf jeden Fall zusammen, wie Urkunden und Gemälde belegen.
Der Tag lebt weiter
Eingeführt hat das 1999 die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), um einen weiteren Werbepunkt für die beiden Produkte Brot und Butter seiner Mitglieder zu setzen. Zwar wurde die CMA 2009 aufgelöst und der Tag des Butterbrots hat damit zumindest seine offizielle Legitimation verloren, gefeiert wird er aber trotzdem.
Die Zutaten sind ebenso einfach wie simpel: eine Scheibe Brot, Butter drauf – fertig ist das Butterbrot in seiner simpelsten Form. Mit exzellenter Butter und einem handwerklich gebackenen Brot ist es ein Hochgenuss, der sich durch jedweden Belag erweitern lässt. Das ist übrigens auch der entscheidende Unterschied zum Sandwich, mal abgesehen von der Brotart: Für ein Butterbrot reicht eine Scheibe Brot, es muss nicht, aber kann mit zwei Scheiben daherkommen.
Dann heißt es übrigens Dubbel, wenn eine Scheibe halbiert und belegt wird. Die Wortkreation stammt vom Niederrhein und hat sich im Bergbau durchgesetzt: Ein zusammengeklapptes Butterbrot bekam weniger Kohlenstaub ab. Ansonsten lässt sich auch anhand des Namens feststellen, wo man gerade ist. Schnitte oder Stulle heißt es im Norddeutschen oder in Berlin, als Knifte ist es im Ruhrgebiet bekannt, während die Sachsen auch Bemme sagen. Doch egal wie es heißt: Ein Genuss ist es immer!
Quelle: Handwerkskammer Düsseldorf 15/22 Seite 20
Von StefanBuhren